Heizungserneuerung – Welche Heizung ist für mich die Richtige?

Auswahl und Möglichkeiten

Früher war die Auswahl des Energieträgers eine einfache Angelegenheit, entweder Gas oder Öl.

In seltenen Fällen wurde mit Holz geheizt, denn das war ja mit Arbeit verbunden.

Die Auswahl an unterschiedlichen Heizungssystemen ist durch den Einsatz erneuerbarer Energien wesentlich größer geworden. Aber nicht jede Heizung ist für ein beliebiges Objekt geeignet.

Eine Heizung ist individuell an ein Gebäude anzupassen. Das ist eine Planungsleistung.

  • Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist es zwingend erforderlich, die Heizflächen den neuen Gegebenheiten anzupassen, sonst explodieren die Heizkosten und der CO2-Ausstoss wird beim Nutzen des Standard-Strom-Mix größer.
    Bei der Wärmepumpe (WP) werden aus 1 kWh Strom mind. 4 kWh Wärme. Das gilt für Vorlauftemperaturen bis max. 45°C. Die neuen WP mit bis zu 75°C Vorlauftemperatur schaffen unter günstigen Bedingungen noch knapp 2 kWh Wärme aus 1 kWh Strom. Ohne vernünftige Planung funktioniert das nicht.
  • Bei einem Haus ohne Gas-Anschluss bietet sich immer eine Pelletheizung an. Diese laufen vollautomatisch und sind mit einer jährlichen Wartung zufrieden. Das ist zwar aktuell nicht politisch gewollt, allerdings setzen die neuen Anlagen fast keinen Feinstaub mehr frei.
  • Eine solare Trinkwassererwärmung ist immer eine sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Heizungsanlage. Soll eine solare Heizungsunterstützung installiert werden, ist besonders zu beachten, dass die Temperatur im Pufferspeicher im Sommer nicht zu hoch wird. Wird die installierte Leistung (Kollektoren auf dem Dach im Verhältnis zum Speichervolumen) zu groß dimensioniert, sind Überhitzungen und somit irreparable Schäden vorprogrammiert.

Das ist nur ein kleiner, unvollständiger Überblick zu den aktuellen Möglichkeiten.

Wir beraten Sie hierzu gerne und finden für Sie und Ihren Geldbeutel die optimale Lösung.

Heizungserneuerung – Was ist zu beachten?

Seit 01.01.2023 ist es Pflicht, einen Hydraulischen Abgleich nach Verfahren B (s. unten) zu berechnen und durchzuführen. Das ist auch sinnvoll, denn nur so ist gewährleistet, dass Sie mit Ihrer neuen Heizung auch wirklich Energie sparen. Die alten Überschlagsverfahren waren letztlich zu ungenau.

Vergleich Alt – Neu

Die alten Heizungen laufen fast alle mit einer Vorlauftemperatur von 75°C. Sämtliche moderne Heizungen laufen jedoch mit einer Vorlauftemperatur von 55°C oder kleiner. Werden keine weiteren Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, bleibt die Heizlast des Gebäudes und die Einzelheizlast der Räume gleich. Ein Heizkörper der eine Leistung von 1.000 W bei 75°C hat, erbringt bei 55°C nur noch ca. 500 W.

Folge: Es wird zu wenig Wärme zur Verfügung gestellt.

Der Computer der Heizungsanlage ist schlau und bemerkt das. Er hat nun 2 Möglichkeiten das zu kompensieren:

  • Die Durchflussgeschwindigkeit wird erhöht, das führt in aller Regel zum Rauschen der Heizung
  • Die zweite Möglichkeit ist, die Vorlauftemperatur wieder zu erhöhen. Das führt dazu, dass die angestrebte Energieeinsparung nicht erreicht werden kann.
  • Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von ca. 30.000 kWh/a sind das in etwa
    3.000 kWh/a oder auch mehr.
    Hier ein Rechenbeispiel für Gas: 0,17 €/kWh = 510 €/h bzw. 5.100 € in 10 Jahren.
    Das entspricht in 10 Jahren knapp 4 Tonnen CO2.
  • Eine Wärmepumpe lässt sich sowieso nur bis max. 45°C Vorlauftemperatur wirtschaftlich betreiben

Die Dimensionierung der Heizkörper kann so erfolgen, dass zunächst die Leistung aller Heizkörper erfasst wird. Danach wird geprüft in welchen Raum Ihres Hauses diese passen und werden entsprechend neu montiert. Das bedeutet, dass in aller Regel mit 2-3 neuen Heizkörpern im Ein- bis Zweifamilien-Wohnhaus die Optimierung erfolgen kann. Bei neuen Heizkörpern kommt hinzu, dass die Wärmeübertragung wesentlich besser ist als bei den alten (vor 1985). Auch das führt zur Energieeinsparung. Die neuen Heizkörper werden bei einer Heizungserneuerung ebenfalls von der KfW bezuschusst, sofern die förderfähigen Kosten (30.000 €/Wohneinheit) noch nicht ausgeschöpft sind.

Hydraulischer Abgleich: Hydraulischer Abgleich – Wikipedia

Vereinfacht: Der Hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkörper genau die Menge heißes Wasser erhält, die notwendig ist, um den entsprechenden Raum zu heizen.

Hydraulischer Abgleich nach Verfahren B:

Hierzu wird ein 3D-Modell Ihres Gebäudes erstellt, mit der richtigen Software ist das ein überschaubarer Zeitaufwand. Weiterhin hat das den Vorteil, dass das 3D-Modell in andere Softwaremodule transferiert werden kann, um beispielsweise einen Bedarfsenergieausweis zu erstellen. Das geht schnell und ist kostengünstig.

Kurzinfos

  • Jede Tonne CO2 ist eine zu viel.
  • Die Berechnung des Hydraulischen Abgleiches nach Verfahren B (3D-Modell) wird von der KfW mit 50 % bezuschusst.